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Die Kunst der Langsamkeit
Wer Feldenkraisstunden besucht, hört immer wieder: „Mach es langsamer“ – warum eigentlich?
Vielleicht sind einige von Euch heuer im Sommer gewandert, vielleicht ist der eine oder die andere schon einmal pilgern gewesen. Ich bin jedesmal verblüfft, wenn man mehrere Tage unterwegs ist, wie schnell es dann mit der Bahn, dem Bus oder dem Auto retour geht. Nach fünf Tagen Wandern auf der Rota Vicentina (Weitwanderweg an der Küste Portugals), setzt man sich am sechsten in den Bus und ist in 3 Stunden zurück am Ausgangspunkt.
Wenn wir eine Bewegung schnell durchführen, ist es, als würden wir mit dem Railjet nach Salzburg fahren. Ruckzuck sind wir am Endpunkt, und das ist gut so, wenn es nur um den Endpunkt geht. Wenn wir aber den Fokus auf die Strecke legen, dann stell Dir mal vor, Du packst Dein Rucksäckchen und begibst Dich zu Fuß nach Salzburg. Was würdest Du alles erleben auf dieser Strecke! Was würdest Du alles sehen auf diesem Weg: Blumen, Bäume, Häuser, Menschen, Tiere … und viele Erfahrungen würden Dich bereichern.
Die Bewegung langsam zu machen, heißt, mehr mitzubekommen und neugierig zu sein auf die feinen Unterschiede, die wahrgenommen werden können. Genieße jeden Moment.
„Wenn Du es eilig hast, geh langsam“ - alte chinesische Weisheit.